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ALLE, Rettungssport

Memminger Wasserretter leitet Wettkämpfe bei der Weltmeisterschaft

Veröffentlicht: 12.10.2022
Autor: DLRG Memmingen/Unterallgäu
Gruppenbild mit Chef (Bild: DLRG/Daniel Reinelt)
Jürgen Bonnemann (mitte) zusammen mit seinen beiden Stellvertreterinnen Anni Gardiner/Australien (links) und Cristina Cecchi/Italien (rechts) (Bild: DLRG/Daniel Reinelt)
Jürgen Bonnemann legt im Namen der Wettkampfrichter bei der Eröffnungsveranstaltung den Eid für eine unparteiische Wahrnehmung ihres Amts ab.

Jürgen Bonnemann als Hauptschiedsrichter im Einsatz

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr war auch die DLRG Memmingen/Unterallgäu auf dem internationalen Pakett des Rettungssportes vertreten. Mit Jürgen Bonnemann, selbst mehrfacher Welt- und Vizeweltmeister und aktiver Wasserretter unserer DLRG, waren wir in Italien vor Ort. Bonnemann wurde nach einem Auswahlverfahren bereits 2019 vom Weltverband der Wasserrettungsorganisationen (ILS) zum Hauptschiedsrichter bei den Pooldisziplinen für die Weltmeisterschaften berufen. Diese hätten eigentlich bereits 2020 stattfinden sollen, mussten aber wegen Corona auf 2022 verschoben werden. Bei der WM war Bonnemann neben der Einteilung und Schulung der Wettkampfrichter aus aller Welt insbesondere für den gesamten Wettkampfablauf im Hallenbad und die Regelwerksauslegung verantwortlich.

Mit der Rekordzahl von 54 teilnehmenden Nationen starteten Ende September die Weltmeisterschaften im Rettungsschwimmen in Riccione. Bei der großen Eröffnungsveranstaltung vor dem Palazzo Del Turismo wurde Bonnemann die Ehre zu teil, den Eid für eine unparteiische Wahrnehmung der Aufgaben, im Namen aller Wettkampfrichter zu leisten. Insgesamt sechs arbeitsreiche und lange Tage, je drei in der offenen Altersklasse und drei bei der Jugend, sollten folgen. „Ich möchte keinen Tag missen. Neben den beeindruckenden Leistungen der Athletinnen und Athleten war das Wiedersehen mit vielen Freunden aus Europa aber auch aus entfernten Ländern wie Australien, Kanada oder Neuseeland für mich ein Höhepunkt der Veranstaltung. Wegen Corona wurden die Weltmeisterschaften um zwei Jahre verschoben, so dass sich die Gemeinschaft der Lebensretter seit der WM 2018 in Adelaide/Australien nicht mehr persönlich gesehen hat.“, so Jürgen Bonnemann.

Jeden Morgen vor dem Start der eigentlichen Rettungsdisziplinen hieß es für Bonnemann erst einmal die Sicherheitsmaßnahmen und Notfallpläne für den jeweiligen Tag zusammen mit dem Organisationskomitee und dem Sicherheitsbeauftragten zu besprechen. Daran anschließend folgten die Besprechungen mit den rund 50 Wettkampfrichtern und anschließend den Mannschaftführern. Hier galt es Besonderheiten für den Tag zu besprechen und Regelwerksfragen zu beantworten. Während sich seine beiden Stellvertreterinnen, Cristina Cecchi (Italien) und Anni Gardiener (Australien) anschließend um die eigentliche Wettkampfdurchführung kümmerten oblag ihm die Gesamtverantwortung und die Entscheidungen über eingelegte Proteste. Den morgendlichen Vorläufen folgten am frühen Nachmittag jeweils die A- und B-Finale bei denen, gerade wenn es um Medaillen ging, häufiger Protest eingelegt wurde. In mehreren Fällen wurde von den Mannschaftsführern die Entscheidungen Bonnemanns vor einer Berufungskommission angefochten. In lediglich einem Fall wurde seine Entscheidung dabei überstimmt. „Als ehemaliger Athlet bei internationalen Wettkämpfen schmerzt mich jede Entscheidung gegen die Aktiven, trotzdem muss ich natürlich für einen fairen Wettkampf sorgen. Meine Wettkampfrichter haben einen absolut fantastischen Job erledigt und mir meine Aufgaben sehr erleichtert.“, so Bonnemann in seinem abschließenden Fazit.

Die Weltmeisterschaften gliederten sich in einen Bereich der Schwimmbaddisziplinen und einen Bereich im Freigewässer. Wobei alle Disziplinen an einen möglichen Rettungseinsatz angelehnt sind. Im Pool muss so zum Beispiel eine standarisierte Puppe über 50m gerettet werden. Ebenso kommen Rettungsmittel wie Flossen und Gurtretter, eine Art BayWatch-Boje, in den Disziplinen zum Einsatz. Wenn auch neutral, so hatte Bonnemann natürlich auch immer die Ergebnisse der deutschen Nationalmannschaft im Blick. In der Gesamtwertung der offenen Altersklasse schloss diese mit einem hervorragenden vierten Platz hinter Australien, Neuseeland und Frankreich ab. Bei der Jugend sprang Platz sechs für Deutschland heraus.

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